Der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten möchte bei Kindern und Jugendlichen das Interesse für die eigene Geschichte wecken, Selbstständigkeit fördern und Verantwortungsbewusstsein stärken.
Für die Beitragsrunde 2020/2021 wurde das Thema »Bewegte Zeiten. Sport macht Gesellschaft« ausgerufen. Trotz anfänglicher Unsicherheiten im Zuge der Coronapandemie konnte die 27. Ausschreibung des Geschichtswettbewerbs planmäßig am 1. September 2020 starten. Von den geplanten 40 Lehrerfortbildungen wurden letztlich 19 analog und 20 in digitaler bzw. hybrider Form durchgeführt.
Einen Schwerpunkt legte der Geschichtswettbewerb in dieser Runde auf die Stärkung beitragsschwächerer Länder wie Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern. Darüber hinaus wurde das Preisgefüge des Wettbewerbs angepasst. Die Erhöhung der Preisgelder kommt vorrangig auf Landesebene sowie für Schul- und Gruppenpreise zum Tragen.
Mit der Expertise aus über 40 Jahren Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten sowie in Zusammenarbeit mit Universitäten und Hochschulen stärkt das Körber-Netzwerk Geschichtsvermittlung die praxisorientierte Ausbildung von Geschichtslehrerinnen und Geschichtslehrern.
Für die am 1. September gestartete Ausschreibungsrunde zum Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten konnten über 40 Studierende von sieben Hochschulen als Co-Tutorinnen und -Tutoren gewonnen werden. Zum Vergleich: 2018 waren es noch zehn Studierende.
Ein großer Erfolg im Rahmen des Geschichtswettbewerbs war im Jahr 2020 die Mitmach-Aktion »Geschichte für morgen – unser Alltag in der Corona-Krise«, die wir gemeinsam mit der Public-History-Plattform »coronarchiv« durchgeführt haben. Kinder und Jugendliche haben dabei ihre Alltagserlebnisse und Erfahrungen aus der Corona-Zeit dokumentiert, um sie für die zukünftige historische Forschung zur
Verfügung zu stellen. Über 1.100 Beiträge
wurden eingereicht.
Zum 30. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 2019 starteten wir das Projekt »Nachwendekinder« mit Alumni des Geschichtswettbewerbs. Die 25- bis 30-jährigen Teilnehmenden sind alle in einer gemeinsamen Zeit der Transformation geboren und aufgewachsen, dennoch gibt es in ihren Lebensrealitäten und ihrer Herkunft große Unterschiede. Das einjährige Projekt fand im Oktober in Form einer Ergebnisbroschüre seinen Abschluss.
Mit dem Programm eCommemoration will die Körber-Stiftung Erinnerungskultur digital denken und so einen Rahmen für eine vielstimmige und technisch innovative Erinnerungspraxis bieten.
2020 brachten wir das digitale Pilotprojekt »Europe 1945–2020« erfolgreich zum Abschluss. Seit April präsentieren 25 Vertreterinnen und Vertreter der jungen Generation aus 20 europäischen Ländern ihre Projektergebnisse in einem Instagram-Museum.
Auch die Scrollytelling-Website »Lviv. A Story of Returns«, die in Zusammenarbeit mit dem Center for Urban History of Central and Eastern Europe in Live entstand, ist ein hervorragendes Beispiel für die Nutzung digitaler Instrumente für eine lebendige Vermittlung von Geschichte.